
„Woaßt as no?!“
„Woaßt as no?!“
Demenzverzögerer
Mittwochs 14:00 bis 15:00 Uhr
im Vereinsheim des SV Wilting
Am Naßfeld 3, 93455 Traitsching

„Woaßt as no?!“
…heißt es seit April 2022 im Vereinsheim des SV Wilting.
Dabei handelt es sich um ein innovatives Präventionsprojekt, das den Ausbruch einer Demenzerkrankung möglichst lange verzögern soll.
Rund 30 Frauen und Männer jeden Alters finden sich seither regelmäßig mittwochs um 14 Uhr im Vereinsheim in Wilting ein, um mit einer gehörigen Menge an Spaß und Gaudi unter Anleitung von ausgebildeten Demenzverzögerern geistig und körperlich gesund und fit zu bleiben. Das Team der Übungsleiter besteht aus Marianne Piendl, Tatjana Schmid, Sabine Schwarzfischer, Rita Seidl, Susanne Teske und Karlheinz Sölch. Marina Heigl, Ursula Nickerl und Resi Ittmann komplettieren den Kreis der Übungsleiter, sind aber aktuell inaktiv. Damit stehen insgesamt neun ausgebildete Demenzverzögerer zur Verfügung.
Das Augenmerk von „Woaßt as no?!“ liegt auf der Vorbeugung und nicht, wie viele meinen auf der Behandlung von erkennbaren Symptomen. Die Zahl der Demenzkranken wird nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rasant steigen. Bis 2030 dürften rund 40 Prozent mehr Menschen weltweit mit Demenz leben als noch vor fünf Jahren. Betroffen waren 2019 nach Schätzungen weltweit etwa 55 Millionen Menschen. In Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums etwa 1,6 Millionen Menschen mit Alzheimer-Demenz. Einer der Hauptgründe für die steigenden Zahlen ist die Tatsache, dass Menschen dank besserer Lebensbedingungen deutlich älter werden als frühere Generationen. Die WHO hat aber auch eine positive Botschaft: Viele Menschen könnten ihr Risiko, an Demenz zu erkranken, deutlich reduzieren, etwa durch einen gesünderen Lebensstil, angemessene Bewegung in Verbindung mit einer Forderung des Gedächtnisses und intakter Sozialkontakte. Zumeist in den Ferien finden sogar Kinder Spaß und Freude an den Übungsstunden. Insofern fördert das Projekt auch noch den generationsübergreifenden Zusammenhalt. Und genau darauf zielt das Präventionsangebot der Demenzverzögerer ab: Mit Abwechslung und Ideenreichtum gestalten die Übungsleiter jede Stunde anders, fördern dadurch gezielt Kurz- und Langzeitgedächtnis, verbessern insgesamt das körperliche und geistige Wohlbefinden. Das Projekt, das der Chamer Treffpunkt Ehrenamt ersonnen hat und seit 2019 umsetzt, hat überregionale Beachtung erfahren und ist 2020 sogar mit dem „Innovationspreis Ehrenamt“ des Bayerischen Sozialministeriums ausgezeichnet worden. Das Projekt wird von der Deutschen Sporthochschule in Köln wissenschaftlich begleitet. Die dreijährige Studie soll am Ende bestenfalls nochmals den Beweis führen, dass gerade durch die Kombination von kognitiven und psychomotorischen Übungseinheiten der Ausbruch der Volkskrankheit verhindert, zumindest zeitlich verzögert werden kann.
Das bemerkenswerte Projekt ist mittlerweile auf einem guten Weg, den gesamten Landkreis Cham zu erobern. Es hat aber auch schon überregional für Aufsehen gesorgt. TVA, als lokaler Fernsehsender für die Oberpfalz und das ZDF haben schon über die lustigen Wiltinger Hirnjogger berichtet.
Neben den wöchentlichen Übungsstunden freuen sich die Teilnehmer immer auch auf das gemütliche Beisammensein, wenn sie sich in regelmäßigen Abständen zum Kaffeetratsch verabreden. Doch treffen sich die Demenzverzögerer nicht nur zum Ratschen. Ab und an werden auch Infoveranstaltungen zu allen möglichen Lebenssituationen angeboten.
Wer sich also der Gruppe anschließen möchte, ist herzlich willkommen. Voraussetzung für die Teilnahme sind nur gute Laune und viel Sinn für Humor.



